Kinder und Jugendliche, welche die Schule nicht mehr besuchen, sind nicht erst seit der Corona-Pandemie eine Herausforderung für Familien, Lehrkräfte und Helfersysteme. Das Phänomen der Schulvermeidung hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Was führt dazu, dass Kinder und Jugendliche die Lust am Lernen und am Schulbesuch verlieren? Neben der klinischen Diagnostik und Therapie ist vor allem das koordinierte Vorgehen durch die Helfenden ein wichtiger Baustein im Management der Problematik. Allerdings fehlt es häufig an der wechselseitigen Vernetzung und Koordination.
Ein Symposium hat jetzt Wissenschaftler, Ärzte, Pädagogen, Sozialarbeiter und Politiker zusammengebracht, um der Frage nachzugehen, wie dem zunehmenden Schulabsentismus adäquat begegnet werden kann. Mehr als 250 Teilnehmende und 12 Referenten folgten der Einladung von PD Dr. med. habil. Mirko Döhnert der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychosomatik an Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale).
Zentrale Themen des Symposiums waren neben der Standortbestimmung und IST-Aufnahme in der Region die niederschwellige Angebote in und außerhalb der Schule, die medizinisch-therapeutische Sicht auf das Thema sowie vorhandene Interventionsangebote von Land, Kommune und lokalen Organisationen. Bei einer Podiumsdiskussion mit Jürgen Böhm vom Bildungsministerium Land Sachsen-Anhalt, Katharina Brederlow, der Beigeordneten für Bildung und Soziales Halle (Saale), Leonhard Dölle von der Schulwerkstatt St. Georgen, Dr. phil. Andreas Methner vom Landesschulamt sowie Prof. Dr. phil. Heinrich Ricking von der Universität Leipzig wurden gemeinsam mögliche Wege der Zusammenarbeit, Vernetzung und Hilfestellung für Betroffene in Halle (Saale) und Umgebung erörtert. Weitere Veranstaltungen zum Thema werden folgen, um ein konkretes Vorgehen im Netzwerk der unterstützendenden Institutionen zu entwickeln.
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